Wetterphänomen El Nino und der Skitourenwinter in der Schweiz

Welches Wetterphänomen könnte dazu beitragen? El Niño ist in vollem Gange und hier sind einige Aspekte davon!

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Skitouren in der Bannalp

Dieser Winter startet super. Bereits jetzt, Anfangs November, gab es beträchtliche Neuschneemengen im Gebirge. Im Flachland und in tiefen Lagen war davon zwar noch nicht viel zu sehen, aber im Wallis, im Engadin und generell am Alpenhauptkamm oberhalb von rund 2000 m ü. M. mit Schwerpunkt Engadin und Unterwallis hat es gut geschneit. «Spitzenreiter bei den Schneemessungen ist die automatische IMIS-Station L’Ecreuleuse (2252 m) mit einer 4-Tages-Neuschneesumme von satten 172 cm. Die Schneehöhe erreichte mit 124 cm einen neuen Tagesrekord. Bisher lagen an einem 5. November maximal 83 cm, im Durchschnitt 21 cm Schnee. Dies bei einer Messreihe von mittlerweile 26 Jahren.» SLF Avablog, 6. Nov. Welches Wetterphänomen könnte dazu beitragen? El Niño ist in vollem Gange und hier sind einige Aspekte davon!

Skitouren in der Bannalp
Skitouren in der Bannalp

Das Wetterphänomen El Niño und seine Schwester La Niña treten zwischen Südamerika  und Australien auf. Obwohl sie relativ weit von Europa, den Alpen und der Schweiz entfernt sind, beeinflussen sie unser Klima. El Niño und La Niña sind Wettermuster im südlichen Pazifik, die sich in der Nähe des südlichen Wendekreises bilden. Die lokalen Fischer nennen das Phänomen “Das Christkind”, weil es zu Weihnachten besonders stark ist und wegen der wechselnden Meeresströmung keinen Fisch mehr hat (El Niño als “Christkind-Junge” und La Niña als “Christkind-Mädchen”). Normalerweise ist La Niña vorherrschend, bei der die Luft von Südamerika nach Australien/Indonesien zirkuliert. Alle paar Jahre ändert sich dieser Zustand und es tritt ein El Niño auf, der derzeit herrscht.

El Niño und la Niña im Profil zwischen Australien und Südamerika.
El Niño und la Niña im Profil zwischen Australien und Südamerika.

Während einem El Niño verringert sich der Unterschied im Luftdruck zwischen Südamerika und Australien. Die Passatwinde, die normalerweise von Ost nach West wehen, werden schwächer, kommen zum Erliegen oder drehen im Extremfall sogar um.  Die Konsequenz daraus sind Dürren in Australien und Indonesien sowie starke Niederschläge in Südamerika. Ausserdem trägt La Niña zu einer kühleren globalen Temperatur bei, während El Niño die Erwärmung verstärkt. Die Auswirkungen davon betreffen hauptsächlich den Pazifik und Afrika und beeinflussen auch das Wetter in Europa. Der Effekt ist nicht eindeutig und es spielen viele weitere Faktoren eine Rolle. El Niño erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen feuchten Start des Winters (Nov-Jan) aufgrund von westwindbedingtem Wetter und für einen trockenen und kalten Rest des Winters (Feb-Apr). Perfekt also um Skihochtouren mit uns zu erleben!

Einsame Schwünge im Lidernengebiet.
Einsame Schwünge im Lidernengebiet.

Grundsätzlich wird das Wetter in Europa von einer Westwindlage oder von einer nordöstlichen, sibirischen, kalten und trockenen Strömung  dominiert. Die Westwindlage  bringt Feuchtigkeit zu den Alpen und entspricht den drei Schneefallperioden der letzten 10 Tage. Die treibende Kraft dahinter ist das Zusammenspiel zwischen dem Islandtief, dem Azorenhoch und dem Golfstrom. Ist der Druckunterschied (Nordatlantische Oszillation, NAO) zwischen Island und den Azoren gross, herrscht eine Westwindlage mit milden und feuchten Wintern. Ist der Unterschied klein, gelangt kalte, trockene Luft aus Sibirien in die Schweiz (Bisenlage). Viel wichtiger für unseren Winter ist also das Vorhandensein des Golfstroms und damit die Westwindlage. Ein La-Niña-Jahr erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Winter mit einer Westwindlage beginnt und mit einer Bisenlage endet. Erfahre mehr über das Wetter und die das Verhalten auf Skitouren auf unseren Skitourenkursen!

Westwind und Bisenlage über Europa.
Westwind und Bisenlage über Europa.

Das Wetter bleibt spannend und wir sind ready, was auch immer kommt. Denn die Schweiz mit ihrer einzigartigen Topographie, der Alpennordseite, der Alpensüdseite und den inneralpinen Gebieten lässt viel Spielraum. So klettert Florian heute im sonnigen und warmen Tessin und Jonas eröffnet die Skisaison im winterlichen Wallis.

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